Foto: Peter Becker
Unsere Stiftskirche ist die Pfarrkirche der ersten Pfarrei in Altötting. Sie wurde als spätgotische Hallenkirche erbaut in den Jahren 1499 – 1511 von Hans Perger aus Burghausen unter Stiftspropst Johannes Mayr. Es ist die 4. Kirche auf diesem Platz.
Ursprung: König Karlmann, ein Urenkel König Karl des Großen, gestorben 880 und hier begraben, gründete ein Chorherrenstift, schenkte einen Teil seiner Königspfalz den Chorherren und erbaute ihnen 877 die Stiftskirche. 1158 war ein Neubau notwendig. Davon ist noch die rom. Vorhalle, das rom. Portal und ein rom. Taufstein erhalten. 1425 entstand der Kreuzgang, an den im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Seitenkapellen angefügt wurden. Die aufblühende Wallfahrt verlangte wiederum einen Neubau, die jetzige Pfarrkirche (renoviert 1998-2000).
Aus der Vielzahl der Kunstwerke in der Stiftskirche aus verschiedenen Jahrhunderten ist besonders erwähnenswert: Das spätromanische Kreuz (vorne links) und die beiden geschnitzten Hauptportale aus der Leinberger Schule (um 1520); das Hochaltarbild von Johann Jakob Dorner (klassizistisch um 1791): „Maria, Helferin der Christenheit“. Der wertvolle barocke Orgelprospekt von Johann Löderer (1725) birgt eine neue Orgel mit 49 Registern der Orgelbaufirma Thomas Jann aus Allkofen bei Laberweinting/Ndb. Aus einem Teil der alten Orgelpfeifen entstand eine Chor-Orgel hinter dem Hochaltar mit 29 Registern von der gleichen Orgelbaufirma (beide gefertigt im Jahr 2000).
Berühmt ist der „Tod von Eding“: Eine 50 cm hohe Holzfigur auf dem Gehäuse einer großen Standuhr (beim Hauptportal zur Kapellplatzseite), eine Mahnung an die großen Kriegs- und Pestzeiten des 17. Jahrhunderts. Die Grabplatte des Gründers der Stiftskirche, König Karlmann, liegt vor dem Mittelaltar: „Hic iacent ossa Carlomani regis obiit DCCCLXXX – hier liegen die Gebeine König Karlmanns gestorben 880“.
Das Grab des Feldmarschalls der Katholischen Liga im 30jährigen Krieg, Johannes Czerklaes Graf vom Tilly (gest. 1632) befindet sich in der Tillykapelle im Kreuzgang