SPJ Pfarrchor St Philippus und Jakobus A Oe 22 10 2023 3

Pfarrchor

Der Pfarr­chor von St. Phil­ip­pus und Jako­bus hat zwar weder Wahl­spruch noch Devi­se, aber wenn er sich etwas gern zu Her­zen nimmt, dann die bekann­te Lied­zei­le, wonach die, die hier unten die Musik nicht ehren, der­einst auch dro­ben das Sanc­tus nicht hören“. Das und die anhal­ten­de Freu­de an guter Kir­chen­mu­sik sind die Basis, von der aus die­ses Ensem­ble seit Jahr­zehn­ten in die Stadt­pfar­rei hineinwirkt.

Gemes­sen an der tra­di­ti­ons­rei­chen Alt­öt­tin­ger Kir­chen­mu­sik ist der Pfarr­chor sehr jung an Jah­ren. Jung waren auch die Sän­ge­rin­nen und Sän­ger, die sich gegen Ende der NS-Zeit zum Pfarr-Jugend­chor“ zusam­men­schlos­sen – ein from­mes Manö­ver, um das Ver­samm­lungs­ver­bot der dama­li­gen Macht­ha­ber zu umge­hen. Der Mann, der dem Chor nach dem Krieg sei­ne bis heu­te wahr­nehm­ba­re Prä­gung ver­lieh, war Dr. Hanns Albert, durch und durch Musi­ker und eine ech­te Künst­ler­na­tur“, wie der Alt­öt­tin­ger Lieb­frau­en­bo­te nach Alberts plötz­li­chem Tod im Juni 1965 schrieb.

Es war die­se Prä­gung, die es sei­nem Nach­fol­ger Dr. Franz Köppl ermög­lich­te, den Pfarr­chor zu einer künst­le­ri­schen Höhe zu füh­ren, die zu errei­chen nicht allen Kir­chen­chö­ren beschie­den ist. Wie­wohl Diplom­in­ge­nieur von Beruf, war Köppl das, was man einen Erz­mu­si­ker“ nennt, und aus die­ser Fül­le sei­ner Bega­bung erwuch­sen für den Chor der Wil­le und die Mög­lich­kei­ten, dem kir­chen­mu­si­ka­li­schen Dienst sowohl neue Impul­se zu geben als auch bis dahin nicht gese­he­ne Far­ben abzu­ge­win­nen. Dadurch schuf er sich eine Gemein­de, die nicht nur sei­ne“ Got­tes­diens­te gern besuch­te, son­dern die sich auch in Geist­li­chen Abend­mu­si­ken und Sere­na­den an den Früch­ten der Köppl’schen Chor­ar­beit erfreu­te. Über ein hal­bes Jahr­hun­dert lang lei­te­te Köppl den Pfarr­chor und erar­bei­te­te mit ihm ein Reper­toire, das vom ein­fa­chen Lied­satz bis zur breit ange­leg­ten Motet­te, vom Cho­ral bis zur Orches­ter­mes­se reicht. Köppl starb im Okto­ber 2016.

Dass der Pfarr­chor über die­se har­te Zäsur hin­weg­kam, ist The­re­sia Freu­den­stein zu dan­ken, die sich dem Erbe stell­te und den Chor sicher durch eine – dank Coro­na auch in ande­rer Hin­sicht – schwie­ri­ge Zeit brach­te. Als ihre Lebens­pla­nung sie Anfang 2023 in eine ande­re Rich­tung führ­te, mein­te es das Schick­sal aber­mals gut mit dem Pfarr­chor. Seit­her steht Anselm Ebner, der ehe­ma­li­ge Lei­ter der Berufs­fach­schu­le für Musik, am Diri­gen­ten­pult. Ebner ist als Kir­chen­mu­si­ker und Orga­nist hoch­an­ge­se­hen. Dass er auch den Chor von St. Josef lei­tet, hat sich bei einem gemein­sa­men Kir­chen­kon­zert der bei­den Chö­re als gro­ßer Vor­teil erwie­sen, und so ist dem Pfarr­chor mit ihm für die Zukunft nicht bange.

Der Pfarr­chor probt mon­tags um 18 Uhr im Deka­nats­haus. Neue Sän­ge­rin­nen und Sän­ger sind herz­lich will­kom­men, Ansprech­part­ner ist Anselm Ebner (Kon­takt über das Pfarr­ver­bands­bü­ro).

(Text: Her­mann Unter­stö­ger; Foto: Ros­wi­tha Dorf­ner)