Unsere Jugend ist der „Hauptgewinn“ der Pfarrei
Gut gefüllt präsentierte sich der große Saal des Begegnungszentrums (BGZ) in der Holzhauser Straße beim Pfarrfamilienabend von St. Philippus und Jakobus. Der Pfarrgemeinderat mit Vorsitzender Luise Hell hatte für Freitag, 12. April eingeladen. Erfreulich war die Resonanz: Die Geistlichkeit mit Stadtpfarrer Dr. Klaus Metzl, Prälat Günther Mandl, Pfarrvikar Deva Gudipalli, den Kapuzinern mit Br. Marinus Parzinger und Bruder Berthold Oehler sowie den Paulinerpatres mit P. David Kołodziejczyk, P. Attila Hesz sowie
P. Bernhard Palka, Diakon Gerold Hochdorfer, Vertreter der Schwesterngemeinschaften der Congregatio Jesu mit Oberin Schwester Elisabeth Freund und zwei Mitschwestern sowie vom Provinzhaus Heiligkreuz mit Sr. Annette Mülln, der Vereine und Verbände, Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat auch von St. Josef und Mariae Heimsuchung/Unterholzhausen und insbesondere die Jugend mit den Ministranten – ja selbst die musikalische Gestaltung durch junge Gesichter wie Magdalena Strasser (Hackbrett), Lilli Antwerpen (Harfe) sowie Maxi Morgenstern (Ziach) sorgten für erfreuliche Kurzweil zwischen den Ausschuss-Berichten und gaben gekonnt volkstümliche Weisen zum Besten. Nicht zu vergessen der Frauenbund- und Kolpingchor unter Leitung von Saki Tsuji sowie Walter Glatz am Klavier überzeugten mit ihren musikalischen Darbietungen.
Apropos junge Gesichter: Da hatte beim Sachausschuss Ehe-Familie Paulinerpater David die Lacher gleich auf seiner Seite: neben seinem Rückblick über das Engagement dieses Sachausschusses, gerade was Kinder-/Kinder-Wortgottesdienste oder den Familiensonntag betrifft und zudem lobend die Jugendarbeit durch das Nightfire-Team hervorhob, verkündete er eine freudige Nachricht: Ausschuss-Mitglied Theresa Seilbeck habe am Vortag des Pfarrfamilienabends eine Franziska entbunden und dabei habe sie noch eifrig kurz vor dem Geburtszeitpunkt für den Pfarrfamilienabend vorbereitet. So habe sich P. David angeboten, ersatzweise in den Kreissaal zu gehen, denn er sei technisch für Einspielung der Fotos bei der Ausschuss-Präsentation eine absolute Niete, wie er bekannte. Für dieses barmherzige Angebot wurde P. David dann fürstlich bei der „besonderen Tombola“ mit einer Küchenmaschine als Preisgewinn belohnt – was sich aber dann bei der Übergabe durch Luise Hell als Schneebesen herausstellte. Fritz Kiermeier vom Ausschuss Soziales und Öffentlichkeitsarbeit war der Ideengeber dieser lustigen „Tombola“, die für Überraschung bei der Preis-Übergabe sorgte: da wurden aus Autos wie VW eine „Volle Wasserflasche“ oder ein Akkupunktur-Gerät in Form eines Kaktus weitergereicht und vieles mehr verlost. Das Candle-Light-Dinner (eine Packerl-Hochzeitssuppe mit Kerze) hat übrigens Kapuzinerpater Bruder Marinus gewonnen – „Da bleibt der Zölibat gewahrt“ so Stadtpfarrer Metzls schlagfertiger Kommentar!
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Luise Hell, die wie gewohnt souverän durch den Pfarrfamilienabend führte und auf die Arbeiten der verschiedenen Sachausschüsse verwies, lud mit Annemarie Biehl (die das Jahr 2023 in der „Dienstagnachmittag“-Seniorenarbeit Revue passieren ließ), insbesondere einmal im Monat zum Seniorencafe ins Provinzhaus Heiligkreuz ein. Zudem sei der Faschingsfrühschoppen im BGZ gut angenommen worden, eine Möglichkeit, dass sich die Pfarrei-Mitglieder gegenseitig besser kennenlernen können und stehe somit als jährliche Fortsetzung in Planung.
Die Ministranten, allen voran die beiden Oberministranten Victoria Gmach (die dieses Jahr für die Präsentationstechnik gekonnt Einsatz zeigte) warben mit einem ideenreichen Video-Clip für neue Messdiener – und lieferten den Beweis, dass neben dem kirchlichen Dienst auch die Gemeinschaft gefördert werde durch wöchentliche Zusammenkunft bei Spiel und Spaß, Ausflüge, Ferienlager usw. und besonders freuten sich die Ministranten auf die bevorstehende Romwallfahrt im August 2024, wie alle anwesenden Ministranten bestätigten.
Eine Möglichkeit, kirchlicher Behäbigkeit entgegenzuwirken, könne man mit Fitness probieren und sei durchaus in der sportlichen Etage wie auch gesunden Ernährung zu finden, betonten Kirchenpflegerin Andrea Schweer und Frauenbundsvorsitzende Uschi Gottschalk, und gaben in einem lustigen Sketch gut gemeinte Verbesserungs-Tipps: Ein positives Zeichen, in der Fastenzeit eine Fastensuppe anzubieten, sei zwar ein gutes Signal abzuspecken, doch hätten von der Teilnahme-Bereitschaft so manche Pfarreimitglieder offensichtlich das Weinfest bevorzugt – was natürlich auch als eine flüssige Nahrungsaufnahme, noch dazu mit berauschender Wirkung je nach Menge zu sehen sei. Beim Sport mit kirchlicher Unterstützung, dürfe nichts Übertrieben werden und gewisse Sportarten wie Gewichtheben seien besonders mit Vorsicht zu genießen. Davor wurde mit „Ausmalung der diesjährigen Osterkerzen-Aktion“ dringlich gewarnt (Diakon Benjamin Bössenroth musste immerhin in der Osternacht eine schwere 24-Kilokerze nach der Feuerweihe vom Kapellplatz bis zum Volksaltar der Stiftspfarrkirche schleppen – und das in einer völlig dunklen Kirche). Wenn die Jahreszahl auf das Gewicht der Osterkerzen umgemünzt werde, und von Jahr zu Jahr zulege, dann sei nicht auszumalen, wie man diese wuchtigen Kerzen dann zum Altar hieve und dies zudem mit enormen Kosten verbunden sei.
Über finanzielle Ausgaben konnte Kirchenpflegerin Schweer ohnehin ein „Lied singen“ bzw. in Form des Rechenschaftsberichts 2023 und Vorschau 2024 Auskunft geben: Sorgenkinder seien die Feuchtigkeit in der Stiftspfarrkirche, dadurch sei eine dringende Renovierung der momentan nicht bespielbaren kleinen Orgel neben dem Hochaltar vonnöten. Kosten und Renovierungen verursachten auch in regelmäßigen Abständen die Friedhofskirche St. Michael wie auch das Begegnungszentrum. Sehr erfolgreich sei die Renovierung der Ölberggruppe in der Außennische der Tillykapelle gelungen. Die elektronische Infotafel beim Stiftspfarrkirchen-Haupteingang sei eine sinnvolle Sparmaßnahme, was den Papierverbrauch betrifft, die erweiterte Technik und Elektronik-Installation in der Stiftspfarrkirche, damit auch Übertragungen per Runkfunk und Fernsehen möglich sind, sehr positiv bewertet, natürlich stets mit Rücksprache und „Grünem Licht“ des Denkmalamtes. Mit gutem Willen und ehrenamtlichem Engagement könne man als Pfarreimitglied durchaus helfen, Geld einzusparen, war sich Kirchenpflegerin Schweer sicher: ein Beispiel sei der jährliche Frühjahrsputz in der Stiftspfarrkirche, denn „viele Hände sorgen für ein rasches Ende”, so Kirchenpflegerin Schweer, die diesjährige Putzaktion sei in wenigen Stunden von 9 – 13.30 Uhr erfolgt. Letztendlich sollte es uns dieser Arbeitsaufwand schon wert sein, dass unsere altehrwürdige Stiftspfarrkirche von Kerzenruß, Schmutz und Staub gesäubert und in österlichem Glanz erstrahlt.
Stadtpfarrer Metzl dankte allen für den gelungenen Abend, insbesondere für das Ehrenamt, egal ob in der Kirchenverwaltung, Pfarrgemeinderat, Kirchenmusik und anderen Bereichen, denn „die Kirche kann alle Talente brauchen.“ Es sei keine einfache Zeit, als Beispiel nannte er die kürzliche Besprechung in Passau, da 2029 die Erbpacht der MC ablaufe, (es sei der Platz auf dem die Basilika stehe) da stelle sich die dringliche Frage: wie geht es dann weiter und in welcher Form? Doch Stadtpfarrer Metzl blickte hoffnungsfroh, ohne viel Gejammer, in die Zukunft: die Seelsorge in Altötting, spezifisch durch die Bereitschaft der Paulinerpatres, die seit Herbst letzten Jahres ins St. Magdalenakloster eingezogen sind und tatkräftig in der Pfarrei- wie Wallfahrts-Seelsorge mithelfen, sei lobenswert zu erwähnen und insbesondere die Arbeit der Ministranten und Pfarrei-Jugend sah er als „persönlichen Hauptgewinn“.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner