Ein Gottesdienst auf dem Dorfplatz bei schönem Wetter — so hat sich der Pfarrgemeinderat in Unterholzhausen die Feier des Kirchenpatroziniums “Mariä Heimsuchung” vorgestellt. Dieser Wunsch ist am Sonntag in Erfüllung gegangen. Rund 70 Teilnehmer haben diesen festlichen Tag bei bestem Wetter mitgefeiert, darunter die Fahnenträger der hiesigen Vereine: Der Frauenbund, die KSK Raitenhart, die Freiwillige Feuerwehr Raitenhart und die Huberwirtschützen. Auch Bürgermeister Stephan Antwerpen nahm am Fest teil. Die Gottesdienstbesucher verteilten sich auf dem ganzen Dorfplatz, was den derzeit gültigen Abstandsregeln geschuldet war. Kaplan Michael Osterholzer zelebrierte die Messe und ging in seiner Predigt auf das Gotteshaus und sein Patrozinium näher ein: “Vor Jahrhunderten haben sich die Unterholzhauser entschieden, ihre Kirche, ihren Ort und damit ihr Leben unter das Patronat der Gottesmutter zu stellen! Wie oft hätte ich mir gewünscht, dass diese Mauern sprechen könnten – was sie uns alles erzählen würden!” Und weiter führte er aus: “Liebe Schwestern und Brüder, so wollen wir uns – wie unsere Vorfahren unter den Schutz der Gottesmutter stellen. Möge sie schützend ihren Mantel über uns ausbreiten, bis alle Stürm vorübergehn.“
Die musikalische Gestaltung hat Walter Glatz mit ausgesuchten Liedern an der elektronischen Orgel übernommen. Vor der Kulisse der stolzen Pfarrkirche und zum Summen der Bienen am nahen Lindenbaum klang das Patrozinium aus mit dem Schlusslied “Maria breit den Mantel aus“.
Aus der Predigt
Liebe Schwestern und Brüder,
Der bayerische Heimatforscher Josef Schlicht stellte vor bald 150 Jahren fest: „Auf seine Kirche hält der Bayer die größten Stücke. Will man ihm dick schmeicheln, so darf man ihn nur rühmen: „Es habts de schönste Kirch und des schwerste G´läut!“
Dass wir hier in Unterholzhausen das schwerste Geläut, die schwersten Glocken haben, können wir wohl nicht behaupten – dass wir ein altehrwürdiges Geläut haben – das ist nicht bestreitbar! Dass man weit laufen muss, um ein so wunderschönes, altehrwürdiges Gotteshaus zu finden, das lässt sich ebenfalls nicht leugnen!
Heute nun sind wir zusammengekommen, um unser Patrozinium zu feiern. Vor Jahrhunderten haben sich die Unterholzhauser entschieden, ihre Kirch, ihren Ort und damit ihr Leben unter das Patronat der Gottesmutter zu stellen! „Auf seine Kirch hält der Bayer die größten Stücke.“ Unzählige Arbeitsstunden, viele davon ehrenamtlich haben dieses, unser Gotteshaus zu dem gemacht, was es heute ist – zu einer Perle in der bayerischen Idylle! An dieser Stelle sei allen von Herzen gedankt, die sich um den Erhalt und um die Gestaltung unserer Kirche bemühen! Ohne euren Dienst, wäre die Kirche nicht das, was sie heute ist!
Eine Kirche ist aber viel mehr als ein Haus, sie ist ein Gotteshaus! Sie war und ist das Zentrum unseres Ortes, seit Jahrhunderten blickt der Kirchturm über Land und Leute, die Glocken rufen erinnernd zum Gebet, mahnend in Gefahr, freudig in Zeiten des Glücks! Wie oft hätte ich mir gewünscht, dass diese Mauern sprechen könnten – was sie uns alles erzählen würden!
Zeiten des Krieges, Zeiten des Friedens, Zeiten der Krankheit – wie viele Gebete diese Kirche wohl schon gehört hat, wie oft die Gläubigen hier den Himmel bestürmt haben, gebittet haben, gedankt haben – wie viele Kinder hier das Geschenk der Taufe empfangen haben, wie viele Menschen im Schatten der Kirche ruhen und auf die Auferstehung warten – all das halten diese Mauern verborgen, all das hallt aber auch wider, wenn man diese Kirche betritt!
In dieser Kirche dürfen wir uns mit unseren Ahnen und mit der Ewigkeit verbunden fühlen – in dieser Kirche hat Gott selbst mitten unter uns Menschen Wohnung genommen – im Alltag, zu allen Zeiten. Christus ist da, mitten unter uns, in den einfachen Zeichen von Brot und Wein! In dieser Kirche berühren sich Himmel und Erde, Zeit und Ewigkeit, das Vergangene und das Zukünftige!
Liebe Schwestern und Brüder, so wollen wir uns – wie unsere Vorfahren unter den Schutz der Gottesmutter stellen. Möge sie schützend ihren Mantel über uns ausbreiten, „bis alle Stürm vorübergehn.“
Heilige Maria, Mutter Gottes, höre unser Rufen!
Bleibe allzeit bei uns, behüte unser Dorf und alle, die hier wohnen!
Wir bitten dich um deinen Schutz und um deine Fürsprache bei Christus, unseren Herrn.
Amen