Osterfreude in Altötting
Feierliche Osternachtsfeier am Karsamstag in der Altöttinger Stiftspfarrkirche mit Taufe, Auferstehungsfeier für die Kinder mit Evangelienspiel in der Pfarrkirche St. Josef und am Ostersonntag der Familiengottesdienst in der Stiftspfarrkirche mit anschließender Ostereier-Suche im Klostergarten von St. Magdalena in Anwesenheit des Osterhasen – alle Gläubigen, ob jung oder alt kamen auf „ihre Kosten“, auch die Gemeinschaft Emmanuel bei ihren Osterfeierlichkeiten am Gnadenort oder bei den Festgottesdiensten in den Klosterkirchen rund um den Kapellplatz.
Osterfreude aber auch „Osterstress“ pur in Altötting, für die Priester, allen voran Altöttings Stadtpfarrer Dr. Klaus Metzl, den Stiftskanonikern des Rupertusstiftes, die Ordensleute wie Kapuziner und Paulinerpatres, die Diakone, Ministranten, Ministrantinnen, Lektoren, Lektorinnen, für Stiftskapellmeister Stephan Thinnes und dessen Vertretung Johanna Stitz mit Chor und Orchester für die Kirchenmusik verantwortlich, ebenso Herbert Hager und seine Kapellsingknaben und Mädchenkantorei, die Musikwerkstatt Autingas und allen Nichtgenannten bei der Bewältigung der vielen Gottesdienste, ebenso die viele „Zusatzarbeit“ der Mesner, der Mesnerin und ehrenamtlichen Helfer für Umgestaltung und herrlichen Kirchen- und Blumenschmuck. Kapellmesner und Allround-Talent Michael Waxenberger war darüber hinaus in der Osternacht und in der Familienmesse am Ostersonntag in der Stiftspfarrkirche als Kantor im Einsatz (bei Bedarf ist er auch an der Orgel zu finden). Da sei an dieser Stelle einmal allen Beteiligten ein herzliches Vergelt’s Gott gesagt!
Stadtpfarrer Dr. Klaus Metzl stellte bei seiner Predigt in der Osternacht den Zusammenhang zwischen Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus und dem Sakrament der Taufe heraus. Um den jüngsten Gottesdienstbesuchern beim Familiengottesdienst am Ostersonntag in der Stiftspfarrkirche einen Beweis zu liefern, „dass Jesus Christus wahrhaft auferstanden ist“, lud Paulinerpater David Kołodziejczyk alle „jungen Skeptiker“ ein, mit ihm in die Sebastianikapelle zu kommen. Und wirklich: Das Heilige Grab, das am Karfreitag und Karsamstag bis zur Auferstehungsfeier aufgebaut, mit einer verhüllten Darstellung des Leichnams Jesu, war leer. Eine Engelsfigur mit einem Schild kündete von der Auferstehung des Heilandes, so, wie es das Markus-Evangelium von Ostern überliefert, nicht nur damals den weinenden Frauen, Maria Magdalena und den Aposteln, sondern uns allen. Die Kinder der Pfarrei St. Josef in Altötting stellten bei der Auferstehungsfeier am Karsamstag in der Pfarrkirche St. Josef eindrucksvoll die Frohe Botschaft „Jesus lebt und ich in ihm“ im Evangelienspiel (einstudiert von Birgit Niedermeier) aber auch erfrischendem Chorgesang (unter Leitung von Sybille Garus-Maier) heraus – so lebensnah und begeistert, dass sogar die beiden Wächter am leeren Grab vom großen hellen Licht in Form einer Sonne dargestellt, geblendet und vor Schreck oder überwältigender Freude erstarrt, umfielen.
Es ist durchaus berührend und ergreifend, wenn in der Osternachtsfeier nach der Feuerweihe im Freien der liturgische Dienst mit der brennenden Osterkerze ins dunkle Gotteshaus einzieht und nach dreimaligem „Lumen Christi-Ruf“ und weiterreichen des Osterlichtes an die Gläubigen, sich das Kirchenschiff mit wärmendem, hellen Licht erhellt. Diakon Benjamin Bößenroth hatte die Mammutsaufgabe übertragen bekommen, die schwere prächtige Osterkerze der Stiftspfarrkirche (gestaltet von Leopold Duffek) mit 24 Kilogramm Gewicht – wohl dem Jahr 2024 geschuldet — zum Altar zu tragen. Bei der feierlichen Wasserweihe, wenn die Osterkerze dreimal ins Wasserbecken getaucht wird, konnte sich Stiftsmesner Martin Kopietz als „Osterkerzen-Gewichteheber“ beweisen. Beide bestanden diese „Kraftprobe“ mit Bravour.
Dieses geweihte Osterwasser wurde anschließend bei der Taufe von Antonia Merz verwendet. Das neunjährige Mädchen darf nun als Mitglied in der katholischen Kirche und neues Pfarrmitglied von St. Philippus und Jakobus dieses Jahr auch an der Erstkommunion-Feier teilnehmen. Stadtpfarrer Dr. Klaus Metzl gratulierte dem Täufling Antonia herzlich und besprengte alle Gottesdienstteilnehmer während der Erneuerung des Taufversprechens mit dem geweihten Osterwasser: „In der Taufe feiern wir das Heraustreten aus einem verfallenden, dem Tod geweihten Leben in die immerwährende Lebens- und Liebesgemeinschaft mit Jesus Christus, dem auferstandenen Herrn, so wie es der Apostel Paulus in der Lesung der Osternacht an die Gemeinde in Rom (Röm 6,3−11) niedergeschrieben hat.“ Und Metzl weiter: Die Taufe sei die öffentliche Bekundung und Bestätigung, dass die Liebe stärker ist als der Tod (Hld 8,6) und dass die Liebe – wie der Apostel Paulus sagt – allem Stand hält und niemals aufhört (1 Kor 13,8). Dann erklärte Prälat Metzl die Symbole der kirchlichen Taufliturgie: Das Wasser, als Symbol des Lebens der Kreativität und Schöpferkraft; das weiße Taufkleid, in dem wir Christus anziehen (Gal 3,27) und zur Gemeinschaft der Heiligen zählen, wie die Taufkerze, am Osterlicht entzündet, damit der heilige Funke Christi als Licht der Welt auf den Täufling überspringt und die Neugetauften erleuchtet.
Besondere Osterfreude war natürlich für die Kinder am Ostersonntag nach dem Familiengottesdienst in der Stiftspfarrkirche angesagt: Da kam doch wirklich der Osterhase vorbei und hatte im Klostergarten der Paulinerpatres von St. Magdalena viele bunte Ostereier versteckt. So war es nur verständlich, dass sich der Osterhase, geschafft von der vielen Arbeit, eine Verschnaufpause unter einem Baum gönnte. Übrigens: Der Osterhase hatte vom Aussehen her sehr viel Ähnlichkeit mit Paulinerpater Benjamin Bakowski, wie Jacinta, die Tochter von Stiftsmesner Martin Kopietz sogleich feststellte. Und die Jacinta muss das ja wissen, denn sie springt schon fleißig als „Ersatzministrantin“ ein, bei Gottesdiensten mit den Paulinerpatres in der St. Magdalenakirche.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner