Liebe und Hingabe für uns
„Das Leben in Fülle gewinnen wir, wenn wir in der Liebe – und damit in Gott – bleiben, das heißt: dass wir in und mit der Liebe leben und durch unsere je eigene Berufung und Nachfolge unseren ganz konkreten Lebensalltag aus dem Geist der Liebe Christi heraus gestalten“, betonte Stadtpfarrer Dr. Klaus Metzl als Hauptzelebrant und Prediger bei der feierlichen Gründonnerstagsliturgie in der Altöttinger Stiftspfarrkirche. Als Konzelebranten standen mit am Altar Prälat Günther Mandl, die Kapuzinerpatres Bruder Marinus Parzinger und Bruder Georg Greimel, als Vertreter für die Pauliner P. Benjamin Bakowski, P. Dariusz Michalczyk und P. Attila Hesz, Pfarrvikar Deva Gudipalli, Pfarrer Hubert Hintermaier sowie die Stiftskanoniker und Ruhestandsgeistlichen Elmar Heß, Alois Schießl und Johann Palfi, assistiert von Diakon Benjamin Bößenroth. Der Gründonnerstag, so Stadtpfarrer Metzl, sei für Jesus ein Abschiednehmen von seinen zwölf Aposteln gewesen im Zeichen „der Liebe und Hingabe für uns“, zugleich ein Vermächtnis, im gemeinsamen Abendmahl (Eucharistiefeier) und in der Fußwaschung (Liebesdienst am Nächsten). Stadtpfarrer Metzl hatte dieses Jahr zur Fußwaschung kirchliche, sehr engagierte Mitarbeiter wie ehemalige Ministranten eingeladen als Geste des Dankes und Ehrerweisung.
Bei der feierlichen Liturgie am Gründonnerstag ist der Leidensweg Jesu bis zum Tod am Kreuz vorgezeichnet und spürbar: Ein letztes Mal werden beim Gloria alle Glocken geläutet, dann endet der Jubelruf abrupt. „Die Glocken sind nach Rom geflogen und kehren erst wieder zur Auferstehungsfeier in der Osternacht zurück“, zitierte Metzl den bekannten Volksmund. Während der Eucharistiefeier kamen bei der Wandlung von Brot und Wein die Karfreitagsratschn zum Einsatz, wenn der Priester die Worte spricht: „… dies ist mein Leib, der für euch hingegeben, dies ist mein Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden, tut dies zu meinem Gedächtnis!“ Nur am Gründonnerstag dürfen die Gläubigen die hl. Kommunion in zweierlei Gestalt empfangen, in dem die Hostie in den Wein getunkt wird. Nach der feierlichen Gründonnerstagsliturgie wurden die konsekrierten Hostien aus dem Tabernakel in feierlicher Prozession, das verhüllte Vortragskreuz voran, in die Anbetungskapelle überführt.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner