Pilgerreise 2015
2015: Mit 31 Teilnehmern auf den Spuren des Apokalyptikers Johannes - Istanbul, Troja, Patmos, Pamukkale und Ephesus Etappenziele
Auf eine erfüllende Reise können die Teilnehmer der diesjährigen Pilgerreise des Altöttinger Pfarrverbands zurückblicken. Nicht nur die spirituellen Impulse auf den Spuren der ersten Christen, sondern auch die hochkarätigen UNESCO-Weltkulturorte, die die Reisenden ansteuerten, sorgten für begeistertes Staunen. Stadtpfarrer Günther Mandl kümmerte sich um die passenden liturgischen Elemente, die Gesamtorganisation hatte Pastoralreferent Arnold Hutterer inne. Reiseführer vor Ort war der deutsch-türkische Hayrettin Cizar.
Los ging es mit einem dreitägigen Aufenthalt in Istanbul, der 14-Millionen-Metropole am Bosporus. Nicht nur der Besuch der Hagia Sophia, der Blauen Moschee und des Topkapipalasts stand dabei auf dem Programm, sondern auch die Frage nach einem guten Miteinander zwischen Moslems und Christen. Letztere machen einen verschwindend geringen Anteil an der türkischen Gesamtbevölkerung aus, die Schätzungen gehen von 0,2 bis 3 Prozent. Wie im Vorfeld geplant, war es möglich, dass die Pilgergruppe in Istanbul eine Eucharistiefeier halten konnte. Dies konnte man sogar in der größten katholischen Kirche der Stadt machen, in der Franziskanerkirche St. Anton in der Neustadt. Eine Schifffahrt auf dem Bosporus, die stimmungsvollen Besuche des Ägyptischen Gewürzmarktes sowie des Großen Basars waren eine gute Abrundung des reichhaltigen Programms des ehemaligen Konstantinopels, wo im Jahre 381 das 2. Ökumenische Konzil stattfand.
Weiter ging es nach Troja, zu den berühmten Heinrich-Schliemann-Ausgrabungen. Hayrettin Cizar gelang es vorzüglich, der Reisegruppe die neun Ausgrabungsschichten der Stadt, die nicht nur durch die Ilias des Homer bekannt ist, nahezubringen. Dass das groß aufgestellte Trojanische Pferd nicht besonders alt war, konnten auch die in der Archäologie nicht so Bewanderten gut erkennen. Ebenso besuchte man Pergamon, in Deutschland sicherlich bekannt durch den sog. Pergamon-Altar, der in Berlin eine Besucherattraktion ist.
Ein Höhepunkt war sicherlich der Besuch der griechischen Insel Patmos. In einer vierstündigen Schifffahrt gelangten die bayerischen Pilger auf den Verbannungsort des frühen Christen Johannes, der von dort das letzte Buch des Neuen Testaments verfasste. Das herrliche Wetter bei angenehmsten Temperaturen, der nicht selbstverständliche niedrige Wellengang der Ägäis, die beeindruckenden Bauten auf der Insel sowie der stimmungsvolle Gottesdienst, unterlegt mit Gedanken aus der Offenbarung des Johannes, sorgten für ein unvergessliches Erlebnis am Sonntag der Pilgerreise.
Tags darauf gönnte man sich einen “Wellnesstag” in Pamukkale. Die Teilnehmer bekamen eine Führung bei den antiken Ausgrabungen von Hierapolis sowie den Kalksinterterrassen, neben dem Altstadtensemble von Istanbul, den Ausgrabungen von Troja, sowie der Insel Patmos ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe. Wer wollte, konnte sich ein Thermalbad im sogenannten “Antiken Pool” von Hierapolis gönnen.
Letzte Station war Ephesus, nicht nur ein religiös bedeutender Ort, sondern ebenfalls ein UNESCO-Weltkulturerbe. Im Wallfahrtsheiligtum Meryem Ana, dem mutmaßlichen Sterbeort Mariens, konnten die Pilger wieder Gottesdienst feiern. Anschließend ging es zu den antiken Stätten. Die wohl großartigsten Ausgrabungen in der Türkei wie z.B. das große Theater sowie die Celsus-Bibliothek aus dem 2. Jahrhundert sorgten für begeistertes Staunen. Die religiös Interessierten bewunderten natürlich die Marienkirche, wo im Jahre 431 das 3. Ökumenische Konzil abgehalten wurde. Dass vom Artemision, einem der sieben Weltwunder der Antike, nicht viel zu sehen war, konnte man verkraften.
Erfüllt von den religiösen und kulturellen Ereignissen sowie der guten Stimmung, die während der ganzen Reise herrschte, flog die Reisegruppe tags darauf über Izmir zurück nach Bayern, wo sie schon sommerliche Temperaturen erwarteten.
Arnold Hutterer