In der Pfarrei St. Philippus und Jakobus Altötting wird der Palmsonntag alljährlich besonders feierlich begangen, jeweils vor dem Pfarr- und Familiengottesdienst in der Stiftspfarrkirche, geleitet von Stadtpfarrer Dr. Klaus Metzl: mit Palmweihe am Kapellplatz, dieses Jahr um 8:15 Uhr vor dem Marienbrunnen und traditionsgemäß natürlich für die Kinder um 9:45 Uhr am Kapuzinerberg. Hier ist jedes Jahr großer Andrang, selbst das diesjährige nasskalte Wetter hielt die Gläubigen und jungen Palmbuschen-Träger nicht ab, denn: wie all die Jahre führte ein echter Esel namens Anton die Prozession hinter dem Vortragskreuz an, in Erinnerung das Geschehen vor 2000 Jahren nachgespielt, das auch das Markus-Evangelium vom Palmsonntag verkündet, als Jesus, auf einer Eselin reitend, in Jerusalem Einzug hielt. Altöttings Trachtenvereins-Mitglied Anton Strasser hatte mit Tochter Magdalena den Esel aus dessen Hirtener Stall bzw. Auslauf im Hänger nach Altötting gebracht, sehr zum Ärgernis für dessen 20-jährigen Esels-Gefährten Bene, der für die Palmprozession nach St. Josef/Altötting-Süd entliehen wurde. Lautstarkes Protest-I-Ah verfolgte Anton Strasser beim Verladen des Esels Anton und dieser ließ sogleich traurig die Ohren hängen. Ein wenig Trost spendeten dem tierischen Methusalem, der immerhin schon 30 Jahre auf dem Buckel hat, die vielen streichelnden Kinderhände vor und nach der Palmprozession in Altötting. Wenn die Gläubigen mit den Kindern, die bunt geschmückten Palmbuschen in Händen, in die Stiftspfarrkirche eingezogen sind (hier wurde die Leidensgeschichte Jesu nacherzählt, die musikalische Gestaltung übernahmen die Altöttinger Kapellsingknaben und Mädchenkantorei unter Leitung von Herbert Hager) dann wurde Esel Anton vor den Toren der Stiftspfarrkirche munter: Schließlich ging’s jetzt wieder heim nach Hirten, wo ihn sicherlich von Esel Bene ein lautes Willkommens-I-Ah empfing.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner